"Mein Name ist Humphrey.", sagt der gross gewachsene Mann und reicht
dir zum Grusse die Hand. Du erwiderst seinen kräftigen Händedruck und
versuchst zu lächeln. Aber du hast gerade etwas erlebt was dir ziemlich
seltsam vorkam, weswegen dein lächeln gründlich misslingt. Irgendetwas
seltsames geht in diesem Haus vor sich !
"Geht es ihnen nicht gut ?", fragt der Lord Dich mit seiner senoren
Stimme.
"Nein...nein, es ist nichts weiter. Ich bin nur übermüdet - das ist
alles."
"James hat mir bereits über ihren Unfall berichtet. Ich werde natürlich
alles in meiner Macht stehende tun, um ihnen auszuhelfen !"
"Sehr freundlich...ähm...", du kratzt verlegen an deinem
Drei-Tage-Bart. "Dürfte ich vielleicht telefonieren ?"
"Alles der Reihe nach, mein Freund. Ich wollte gerade denieren ! Und
auch sie sehen sehr hungrig aus ! Darf ich sie zum Essen
einladen ?", fragt dich der Lord und lächelt breit.
"Ja, sehr gerne !"
"Nein, danke ! Ich bin nicht hungrig !"
Das Haus der Angst
Wütend versetzt du der Haube deines Wagens einen gekonnten Schlag mit
deinem Handrücken. Ausgerechnet jetzt muss der Motor streiken !
Mitten in der Nacht. Wieviel Pech kann man eigentlich noch haben ?
Erst gestern hast du dich von Deiner langjährigen Freundin getrennt, als
du sie mit deinem besten Freund erwischt hast - heute Morgen lag dein
Wellensittich tot am Boden seines Käfigs - und jetzt diese gottverdammte
Autopanne mitten im Nirgendwo ! Und dabei hast du Morgen Nachmittag einen
wichtigen geschäftlichen Termin in Castle Rock, der Kleinstadt deines
Vertrauens. "Verdammt", fluchst du laut und ziehst den Kragen deines langen
Mantels noch ein wenig höher. Der Regen prasselt unablässig auf dich
nieder. Schon seit Tagen schüttet es wie aus Eimern ! Es ist kalt hier
draussen und dein Atem kodensiert vor deinem Mund. Wütend gehst du zurück
zur Fahrertür, steigst eben kurz in deinen Wagen und öffnest das
Handschuhfach. Nach kurzer Suche findest du deine Brieftasche, die du
in deinen Mantel verschwinden lässt. "Soll ich hier bleiben und warten
bis ein Wagen vorbei kommt ?", denkst du.
Aber da kommt dir im Sinn das hier eigentlich die ganze Fahrt über kein
Gegenverkehr herrschte. Auf dieser gottverlassenen Landstrasse verschlägt
es wohl nur die wenigsten um diese Uhrzeit. 1:34 Uhr signalisiert deine
Armbanduhr und laut seufzend steigst du wieder aus dem Wagen. Sofort
ist wieder der Regen da um dich zu begrüssen und um auch die letzten Winkel
deines Mantels feucht werden zu lassen. Deine Haare sind völlig
durchnässt - deine Schuhe undicht - deine Laune miserabel. Aber trotzdem
bist du froh das du den Wagen noch an die Seite parken konntest als der Motor
urplötzlich ausfiel. Eine Tankstelle ? Nein, du kannst dich nicht erinnern
an einer vorbeigekommen zu sein. Jedenfalls nicht auf dieser Landstrasse,
die du nun schon ein paar Stunden befahren hast. Vielleicht findest du
weiter vorne eine Tanke ? Aber es wäre wirklich nicht gerade eine Freude
inmitten dieser Dunkelheit zu Fuss der Strasse nach Norden zu folgen.
Vielleicht wartest Du doch besser auf einen Wagen, der sich hierher
verirrt und dich dann ein Stück mitnehmen kann ? Was willst du tun ?
Dich in deinen Wagen setzen und auf Hilfe warten...
Der Strasse nach Norden folgen...
Du befindest dich im Empfangsaal des Gebäudes und kommst aus dem staunen
gar nicht mehr heraus. Von aussen wirkte das Haus wirklich düster, ja,
geradezu beklemmend...aber hier im Empfangsaal empfängt dich eine
geradezu majestätische und freundliche Atmosphäre. Ein dicker
Kronleuchter hängt von der Decke und lässt alles im hellen Licht
erstrahlen. Nördlich befindet sich eine altmodische, aber urgemütlich
aussehende, blaue Sitzgelegenheit für die Gäste. Ein grosser
Bücherschrank mit an die hundert Büchern ist westlich von Dir. Im Osten
ist die ganze Wand mit seltsamen Gemälden versehen - höchstwahrscheinlich
alles Originale.
"Bitte warten sie hier. Fühlen Sie sich wie zu Hause, während ich
Lord Humphrey herbei rufe.", hörst du die neutrale Stimme des Butlers.
"Lord Humphrey ?", fragst du.
"Ihm gehört dieses Anwesen !"
"Verstehe..."
Kurz danach ist der Butler aus der nördlichen Tür entschwunden. Du
drehst dich um und siehst den Flur, dem du von der Eingangstür aus gefolgt
bist. Ausserdem erblickst du eine Treppe die hoch in den zweiten Stock
führt. Aber es wäre keine gute Idee jetzt einfach so die Biege zu
machen. Du überlegst wie du am besten die Zeit totschlagen kannst bis
dieser Lord eintrifft.
Lausche an der Tür, die der Butler genommen hat !
Werfe einen Blick auf die Gemälde !
Ruhe dich in der Sitzgelegenheit aus !
Schaue dir das Bücherregal genauer an !
Du bist völlig durchnässt als der erste Blitz in dieser Nacht den Horizont
in zwei Hälfte teilt. Kurz darauf erschallt der ohrenbetäubende Donner, so
laut als würde ein Jet direkt über deinen Kopf hinweg düsen. Du weisst
nicht genau wie lange du schon unterwegs bist, aber es muss schon eine
knappe Stunde Fussmarsch hinter dir liegen. Völlig demotiviert spielst
du schon mit den Gedanken zurück in dein warmes Auto zu kehren, als
du östlich von dir plötzlich etwas durch die Bäume scheinen siehst.
Ein Licht !!! Ein Haus ? Falls ja, dann ist es gar nicht mal so weit von
hier entfernt. Zwar liegt es ein wenig abseits der Strasse, aber wo es Licht
gibt, da gibt es auch Strom. Und wo es Strom gibt, gibt es womöglich
ein Telefon ! Du könntest dir ein Taxi rufen und den morgigen Termin doch
noch wahr nehmen. Wieder frohen Mutes betrittst du das kleine Waldstück
und schon nach wenigen Minuten kannst du das Haus von weiter ferne
erkennen.
Weiter...
"Hat es Ihnen geschmeckt ?"
"Super ! Mein Lob an den Koch des Hauses !", strahlst du, während
du gleichzeitig darum bemüht bist die zähen Knödel bei dir zu
behalten.
"Haben sie noch apettit, mein Freund ?"
"Oh ja, durchaus !", sagst du. tatsächlich könntest du noch eine
kleine Portion vertragen. Und schlimmer als diese "Fleischknödel"
kann es eigentlich nicht werden.
"James ?"
"Ja, Sir ?"
"Die Nachspeise ?", wieder dieses Gegenfrage auf Gegenfrage auf
Gegenfrage auf...! Du kannst dir dein lachen nur schwerlich verkneifen.
Diese beiden sind schon ein eingespieltes Team ! Fortschrittliche
Dialoge würde jetzt einer deiner Arbeitskollegen sagen !
"Ja, Sir. Bananasplit-Eis oder Obst-Salat ?"
"Hmmm...", murmelt der Lord. Du wartest darauf das er sich erneut
über seinen Schneuzer fährt. Naja, du musst keine zwei Sekunden
warten !
"Ich weiss es noch nicht ! Was möchten sie, mein Freund ?"
Überrascht über die unentschlossenheit deines Gastgebers versinkst
du in Gedanken. Nach kurzer Überlegung entscheidest du dich für:
Obst-Salat !
Bananasplit-Eis !
"JA, JA, JAAA, HURRA !", kreischt der Mann als du seine Gefängnistür
öffnest. Mit einer Siegerpose betritt er den kleinen Gang und ein
lauter Jubelschrei entgleitet seiner Kehle.
"Hab Dank ! Danke, danke, danke, danke ! Hier ! Da ! Dort ! Hör zu !
Hör nicht hin ! Aber hör mir zu ! Augen zu ! Sieh her ! Ja, ja,
JAAA ! Dort ! Da ! Sie ! SCHLANGE !!!", schreit er und zeigt auf das
Mädchen in der Zelle.
"Befreie mich jetzt bitte auch !", sagt das Mädchen leise und schaut
dich flehend an. Du beschliesst sie nun auch zu befreien, als aber der
Mann merkt was du vor hast stellt er sich dir entgegen.
"NEIN ! NEIIIN ! NEIN, NEIN, NEIN, NEIN ! Sie ist ein Dämon ! Nein !
Ich meine: JA ! JAAA ! DÄMON ! SCHLANGE !!!", mit diesen Worten
dreht er sich plötzlich zum Mädchen um und spricht eine Sprache
die du nicht verstehst. Dabei fuchtelt er wie wild mit seinen Armen
umher. Gebannt starrst du auf das Mädchen, dass auf einmal gar nichts
mehr menschliches an sich hat. Du schreckst zurück. Eine riesige
Kobraschlange, mit stechend roten reptilienaugen starrt dich aus der
Zelle an !
"Da ! Sieh nicht hin aber schaue genau zu ! Der Dämon !
Die Schlange ! Ha, ha ! GEFANGEN !!! HA ! Und ich ? FREIIIII ! JA !
GUNDALF, MEIN MEISTER !!! ICH KOMME ! GUNDALF, ICH BIN UNTERWEGS !
GUNDAAAAALF...WO BIST DU ?", schreit der Mann wie wild und rennt aus
den Raum.
"Was zur Hölle bist Du ?", zischt du der meterhohen Schlange
entgegen. Aber sie antwortet nicht, sondern starrt dich nur mit ihren
durchdringenden Augen an. Du beschliesst diesen verfluchten Raum
schnellstmöglich zu verlassen. Enttäuscht schlägst du die Tür hinter
dir zu.
"MEIIIISTER ! ICH BIN HIER, MEISTER GUNDALF !", hörst du den Mann
im Gang schreien. Er steht vor der Tür die du vorhin schon passiert
hast und klopft wie irre dagegen. Als er bemerkt das die Tür eine
Klinke hat benutzt er sie.
"Hurra ! Sie ist nicht geschlossen aber sie ist offen !", wispert
er vor sich hin als er die Tür aufmacht. Laut kichernd verschwindet
er aus deiner Sichtweite und schlägt die Tür laut hinter sich zu !
"Ohhhhh MEIIISTER ! GIB MIR KRAFT, MEISTER ! SCHLANGE ! ZERSTÖREN !
NICHT JETZT ABER SOFORT ! ICH BIN NICHT STARK ABER ICH BIN SCHWACH !
OH, MEIIIIIIIISTER ! KOMM MIT ! DÄMON ! NICHT HIER ABER DORT UND AUCH
DA ! ZERSTÖREN !", hörst du ihn noch dumpf in dem anderen Raum
herumschreien. Du schüttelst den Kopf und beschliesst dich nicht weiter
darum zu kümmern. Langsam gehst du den Gang weiter nach Westen.
Weiter...
Der schmale Gang hier endet an diesen seltsamen Klapptisch. Aber du
kannst nichts erkennen was dir vielleicht nützlich sein könnte.
"Was...was macht ihr hier ? Und wer seid ihr ?", sprichst du im
vorbeigehen die beiden Gefangenen an.
"Lord Humphrey hat uns hier eingesperrt.", antwortet das Mädchen.
Sie sitzt noch immer mit angewinkelten Beinen auf dem kalten
Steinboden und blickt jetzt ziemlich traurig zu Boden.
"WAS ? WAS ? WAAS ? Nein ! Nein, nein, nein, NEIIIN !", schreit der
Mann und stösst wieder sein Kopf gegen die Eisenstäbe. Du siehst
wie ihm der Speichel aus seinem Mundwinkel läuft.
Mühevoll steht das Mädchen auf und geht ziemlich schüchtern zur
Eingangstür ihrer Zelle und flüstert dir zu:
"Tut mir leid, das Du das sehen musst. Er befindet sich leider schon zu
lange hier in Gefangenschaft und ist leicht Irre geworden."
"WAS ? WAAAAAS ?", schreit der Mann entsetzt und stösst sich mit
ganzer Körperkraft gegen das Gitter. Wenn sein Blick töten könnte,
dann würde das Mädchen jetzt tot umfallen !
"Das habe ich gehört ! Ja, ja ! JA ! Ich meine: Nein ! Nein ! Ich
bin nicht Irre geworden ! Du ! DUUU ! Alles was man sagt ist man
selber ! Harr, Harr !"
"Er ist unberechenbar geworden.", sagt das Mädchen traurig.
"Ha, Ha ! Und Du ? Berechenbar ! BERECHENBAR ! SCHLAAAAANGE ! DU !",
schreit der Mann wie wild.
"HALT DIE KLAPPE !", schreist du zurück. "Willst du das ein jeder
uns hier hören kann ? VERDAMMT NOCHMAL !"
Der Mann schweigt daraufhin und schaut dich verdutzt an.
"Bitte lass mich hier nicht allein zurück.", haucht das Mädchen
schüchtern. "Hinter dir hängt ein Schlüsselbund. Bitte befreie mich !
Ich tue alles für Dich ! Nur...bitte befreie mich !"
"So, so", denkst du dir. Sie würde also alles für dich tun ! Du schaust
hinter dir und tatsächlich kannst du dort einen Schlüssselbund
erkennen. Er hängt an einem Nagel, der in die Wand geschlagen würde.
"NEIN, NEIN ! Das darfst Du nicht ! Nein, nein, nein, nein ! Nicht
sie befreien. NEIN ! NEIN ! Bitte nicht ! Nein, nein ! Ich ! Ich !
Mich musst Du befreien ! Los ! Los DOCH !", hörst du den Mann wimmern.
Du überlegst kurz und entscheidest dann...
...das du keinen von beiden befreist und stattdessen abhaust !
...das du erst das Mädchen befreist !
...das du erst den Mann befreist !
Du steigst wieder in deinen Wagen und lässt dich müde in deinen
Ledersitz fallen. Eine weile lauscht und beobachtest du den Regen,
der auf die Windschutzscheibe niederprasselt. Pech, denkst du.
Seit mehreren Tagen schon scheint es dich wie wild zu verfolgen.
Der Höhepunkt an Unglück war gestern als du nichts ahnend nach Hause
gekommen warst. Wie wild trieben es dein bester Freund und deine
Freundin in deinem eigenem Bett - und eine Szene wie sie aus einem
Groschenroman nicht besser hätte sein können ! Du kannst dir das lachen
nur schwerlich verkneifen als du an gestern Abend zurück denkst:
Du hast dein Schlafzimmer betreten - dein Freund flüchtete unter das
Bett, in der Hoffnung du hättest ihn übersehen - deine Freundin hielt
sich die Bettgarnitur bis an ihre Brüste und schrie:
"Ich kann das erklären".
"Natürlich !", hast du auf deine coole Art und Weise gesagt, hast dich
dann umgedreht und bist in das Wohnzimmer spaziert. Eine weile sasst du
auf dem Sessel, bis sich die Schlafzimmertür endlich öffnete.
Ganz langsam - wie in Zeitlupe ! Dein Freund blickte hinaus, wieder
angezogen - ganz vorsichtig - nochmal wie in Zeitlupe schielte er in das
Wohnzimmer ! Und erst als er sah das du immer noch in der Wohnung warst
nahmen seine Handlungen wieder normale Geschwindigkeit an.
"Ich kann das erklären...", keuchte er. Das war der
moment wo du einen Lachanfall bekommen hast, weil du diesen Satz schon
einmal vor ein paar Minuten zu hören bekommen hattest. Was geschah
im Schlafzimmer nachdem Du raus warst ? Nun, wahrscheinlich folgender
Dialog: "Scheisse was machen wir jetzt". Deine Freundin: "Geh raus
und sage ICH KANN DAS ERKLÄREN". Dein Freund: "Und wenn er nicht mehr da
ist ? Wenn er die Wohnung verlassen hat ?". Deine Freundin: "Dann komm
zurück und wir machen weiter !".
Grinsend greifst du in das Handschuhfach und holst dort deine Schachtel
Menthol-Zigaretten und dein Feuerzeug hervor. Du zündest dir einen
Glimmstengel an und verfrachtest danach beides tief in deinen Mantel.
"Ich kann das erklären...", murmelst du erheitert. Nachdem dein Freund
in das Wohnzimmer gekommen ist und du dich von deinem Lachanfall erholt
hattest...nun, alles was danach geschah war nur die Bestätigung dafür,
dass sich deine Liebe zum Kampfsport letztendlich doch bezahlt macht.
Weiter...
An der Ostseite glaubst du ein paar Ranken an der Hausmauer auszumachen,
aber bei genauerem hinsehen entpuppen sich diese Ranken als eine
rötliche Farbe mit denen das Holz beschmiert wurde. Sie reichen bis
fast unter das Dach wo ihr Zick-Zack artiger Kurs abrupt endet. Etwas
verwundert schaust du dich weiter um. Licht ! Irgendwo hier auf der
Ostseite muss sich ein grosses Fenster befinden ! Neugierig schleichst
du weiter und tatsächlich kommst du schon bald an ein grosses,
vertikales Fenster. Daneben kannst du eine kleine weisse Tür erkennen,
die höchstwahrscheinlich in diesen Raum führt. Als du das Fenster
erreichst schielst du vorsichtig hinein.
Du siehst eine geräumige Küche, deren Stil du schon fast als antik
bezeichnen würdest. Ein Koch steht neben einem Eichentisch und ist
dabei mit einem Messer irgendein Gemüse zu schneiden. Das Messer ist
fast von überdimensionaler Grösse und es bereitet ihm wahrlich mühe,
das Gemüse damit in kleine Häppchen zu zerlegen. Da du dir sicher bist,
das man dich hier draussen, umgeben von der Dunkelheit, nicht erkennen
kann, schleichst du dich noch ein wenig näher an das Fenster. Ein
grosser Topf brodelt abseits der Eingangstür. Und es passt zum ganzen
Erscheinungsbild das dieser Topf mit einem herkömmlichen Feuer erhitzt
wird ! Du erblickst eine weitere Tür. Sie scheint, neben der Tür die hier
in`s Freie führt, die einzigste zu sein die aus diesem Raum führt.
Du fühlst dich sehr unwohl in deiner Voyeur-Haut und hast eigentlich
den Wunsch zurück zum Eingang des Hauses zu gehen. Aber was wirst du tun ?
Zurück zum Eingang des Hauses gehen ?
An das Fenster klopfen um auf dich aufmerksam zu machen ?
Weiter beobachten und abwarten was passiert ?
Zum aller ersten male siehst du den Butler leicht die Augenbraue
heben. Anscheinend hat er mit deiner Getränkewahl nicht gerechnet.
"Jawohl, der Herr...", hörst du ihn sagen. Kurz danach ist er
verschwunden.
"Haben Sie Familie, mein Freund ?", fragt dich der Lord.
"Ja, natürlich. Aber wenn sie auf eine Beziehung anspielen...nein.
Wir haben uns vor kurzem getrennt !"
"Ich verstehe...", murmelt der Lord bedrückt.
"Ihr Getränk, Sir.", hörst du den Butler sagen. Du nimmst es dankend
entgegen und probierst es. Nich übel ! Aber mit diesem seltsamen
Nachgeschmack kannst du gar nichts anfangen. Diesen Muntermacher hast
du geschmacklich anders in Erinnerung.
"Erlauben sie mir die Frage...", spricht Humphrey und lächelt dich
freundlich an. "Ist die Beziehung an Ihnen oder an ihr gescheitert ?"
Du legst deinen coolsten Blick auf`s Parkett und sagst:
"An meinem ehemaligen besten Freund !"
Wie zu erwarten war ist der Lord reichlich entsetzt über diese
Antwort. Er scheint dich tatsächlich zu verstehen und hakt auch nicht
weiter nach.
Weiter...
Trotz des Regens beschliesst du den Koch noch eine weile aus
deinem Versteck heraus zu beobachten. Zwei Minuten wartest du vergeblich
bis irgendetwas passiert - aber plötzlich wird die Tür im inneren des
Raumes geöffnet und ein Mann tritt herein.
"Bledan...was ist mit dem Essen für Lord Humphrey ?", kannst du die
Stimme des Neuankömmlings dumpf vernehmen. Er ist vollkommen schwarz
gekleidet und macht den Eindruck eines zu Menschen mutierten Pinguins.
Er scheint eine Art Butler zu sein.
"I...i...ich...nun...ich...bin noch ni...nicht fertig...si...sir !",
hörst du den Koch namens Bledan stottern.
"Deine langatmige Arbeitsweise gefällt mir nicht, Bledan. Siehe zu
das Du fertig wirst !", spricht der Pinguin mit fast regungslosem
Gesicht. "Hast Du wenigstens an den Nachtisch gedacht ?"
"oh...ne...ne...nein, sir. ich hole es...gleich...aus den...den...
Keller...si...sir !!"
"Beeile Dich gefälligst. Lord Humphrey ist hungrig !"
Laut niest du in deine Hände. Aber zu deinem Glück scheint man dich nicht
gehört zu haben. Der Butler spricht noch ein wenig auf den Koch ein,
dann verschwindet er wieder. Du beschliesst das es Zeit wird endlich von
diesem gottverdammten Regen wegzukommen. Es würde auch wohl wenig
Sinn machen hier noch länger den Voyeur zu spielen.
Was willst du tun ?
Zurück zum Eingang des Hauses gehen !
Den Koch noch ein wenig beobachten !
An das Fenster klopfen !
Du nimmst ein weisses Buch aus dem Regal. "Das ist doch ein Witz",
sprichst du mit dir selber und kannst dir ein schmunzeln nicht
verkneifen. Wieso wird ein so dünnes Buch in Leder gebunden ? Du
versuchst die kleine Schrift auf dem noch kleineren Buchrücken zu
entziffern: "Prujact X". Du blätterst das Büchlein kurz durch.
Keine zwanzig Seiten umfasst es. Gegen dreiviertel des Buches
bleibst du bei folgenden Zeilen hängen:
"Dieser Wissenschaftler erzählte wirres Zeug. Ich habe irgendwie nur
die Hälfte von dem verstanden, was er sagte. Ein Medikament sollte
hier erforscht werden ? So ein Quatsch ! Ich bat ihn..."
Du blätterst zwei Seiten weiter und liest:
"Habe mich etwa zwei Stunden im Kleiderschrank versteckt. Und das beste
ist: kann mich nicht erinnern wie ich da reingekommen bin ! Irgendwann
merkte ich das ich nicht mehr auf meinem Stuhl sitze und alles um mich
herum Dunkel geworden ist. Ich habe mir da vor Angst in die Hose
gemacht. Als ich dann meine Klamotten neben mir herunterhängen sah
wusste ich wo ich mich befand. Ha, ha ! Eigentlich lustig wenn`s nicht
so beängstigend gewesen wär. Ich muss bald mal hier raus..."
Grinsend wirfst du einen Blick auf die erste Seite um erfahren zu
können, wer diesen unsinn verfasst hat. Aber da steht kein Autorenname !
Stattdessen liest du folgendes:
"Wenn du dies liest befindest du dich in grosser Gefahr. Meide die drei
Sechsen, die Nummer der Bestie. Hörst Du ? Meide die 666 ! Jesus, meide
die Ziffern des Bösen und...nimm Dich vor den Lord in acht. MEIDE DIE
DREI SECHSEN !!! Schreib es dir in dein gottverfluchtes Gedächtnis !!!!
MEIDE DIE 666 !!!!!! Gez. Brian Johnson !"
Leicht erschrocken klappst du das kleine Buch zusammen. Meide die drei
Sechsen ? Was zur Hölle meinte der Autor damit ? Und welchen Lord meinte
er ? Doch nicht den Lord dieses Anwesens hier ???
Ein schwarzes Buch lesen !
Ein gelbes Buch lesen !
Ein rotes Buch lesen !
Die Zeit ist um !
"Entschuldigen Sie bitte die Störung...! Ich hatte nicht unweit von
hier eine Autopanne. Könnte ich bei Ihnen vielleicht telefonieren ?"
"Treten Sie doch bitte ein, der Herr.", antwortet dein Gegenüber völlig
emotionslos. Obwohl sein Gesicht völlig reugungslos bleibt, bist du
erfreut über die typische englische Freundlichkeit mit der du hier
begrüsst wirst. Der Butler nimmt dir deinen völlig durchnässten Mantel
ab - lässt dich für wenige Sekunden in dem Eingangsflur alleine - und
kommt anschliessend mit einem Handtuch wieder. Dankend nimmst du es
in Empfang und wischt dir deine Haare und dein Gesicht trocken.
"Ihre Kleidung ist ganz feucht. Wünschen Sie einen Bademantel ?"
"Was ?", fragst du erstaunt. "Nein, danke. Das ist wirklich nicht nötig !"
"Folgen Sie mir bitte.", spricht der Butler, nachdem er dir das nunmehr
nasse Handtuch abgenommen hat. Du musst dir das lachen schon
verkneifen, denn dieser Butler sieht einfach wie die 08/15-Version aus
einem konservativen Englischem Hause aus. Dünn, wie ein Pinguin
gekleidet und eine Nase die diesen Eindruck nur noch verstärkt.
Leicht schmunzelnd folgst du dem Diener des Hauses in den grossen
Empfangsaal.
Weiter...
Du befindest dich im Esszimmer des Anwesens. Auch dieser Raum wurde
auf das prächtigste ausgestattet. Ein kleiner Kronleuchter spendet
Licht - aber das meiste Licht geht immer noch von den zahlreichen
Kerzenständern aus, die auf dem grossen Esstisch gezielt verteilt
wurden. Eine warme und freundliche Atmosphäre herrscht hier.
Auf bitte des Lord`s hast du am südlichen ende des Esstisches Platz
genommen während er am nördlichen Ende sitzt.
Erst jetzt hast du genügend Zeit dir dein Gegenüber anzugucken.
Nun, eigentlich macht er einen unglaublich sympathischen Eindruck.
Seine schwarzen Haare tragen bereits einige graue Strähnen. Das gleiche
gilt für seinen dichten Schnurrbart. Sein Blick ist meistens neutral
- oftmals aber bilden sich ein paar lustige Grübchen unter seinen Augen,
nämlich dann wenn er anfängt zu grinsen. Und seitdem du hier bist scheint
er dieses freundliche grinsen einfach nicht mehr abschalten zu können.
Er freut sich wahrlich über deine Gesellschaft ! Der Lord trägt
einen bläulichen Bademantel. Wahrscheinlich war er kurz davor in`s
Bett zu entschwinden - oder hat sich sogar schon darin befunden - bis
du dann die nächtliche Ruhe gestört hattest. Es kommt dir zwar ein wenig
seltsam vor, dass er ausgerechnet zu dieser Nachschlafenden Zeit
gross essen will...aber du hast den schottischen Akzent in der Stimme
deines Gegenübers bemerkt. Und diese Highländischen Rockträger haben
ohnehin seltsame angewohnheiten.
"James ?", unterbricht dich die Stimme des Lord Humphrey aus deinen
Gedanken.
"Ja, Sir ?", kommt die plumpe gegenfrage des emotionslosen Butlers.
"Was gibt es zur Vorspeise ?"
"Wahlweise Fisch- oder Gemüsesuppe !"
"Hmmm...", stöhnt der Lord leise und vollzieht die Kontur seines
Schnurrbartes mit seinem Zeigefinger.
"Ich möchte die Gemüsesuppe ! Was mit ihnen, mein Freund ?"
Du überlegst kurz ob dein Magen um diese Judas-Zeit wohl überhaupt noch
etwas vertragen könnte. Aber in wirklichkeit brennt dein Magen vor
lauter Hungergefühl ! Du nickst Butler James zu und sagst:
"Die Gemüsesuppe bitte !
"Die Fischsuppe bitte !
Nur einen winzigen Augenblick später hat Butler James dir
deine Hauptspeise gebracht. Die Fleischknödel sehen wirklich lecker
aus ! Aber schon beim ersten bissen entpuppen sie sich als zäh und
so ziemlich ungeniessbar. Du lässt dir aber nichts anmerken und
schiebst dir innerlich würgend Bissen für Bissen in den Mund.
"Wissen Sie...", beginnt der Lord abermals das Gespräch. "Ich
selbst verstehe nicht viel von Autos."
"Das ist schade.", antwortest du mit vollem Mund.
"Aber ich werde gleich morgen früh einen Mechaniker hier raus kommen
lassen, der sich Ihren Wagen mal ansehen soll. Die kosten übernehme
natürlich ich...", spricht Lord Humphrey und grinst breit.
"Sehr freundlich !", freust du dich ehrlich. "Aber eigentlich ist das
nicht nötig. Wenn Sie mich telefonieren lassen rufe ich mir ein Taxi
und werde noch heute..."
"Aber nein !", ist dein Gegenüber empört. "Sie sind heute mein Gast.
Ich werde ein Zimmer für Sie einrichten lassen. Schlafen Sie sich
in Ruhe aus und morgen, bevor Sie wach sind, ist ihr Wagen bereits
repariert. Das verspreche ich Ihnen !"
Du schüttelst leicht den Kopf während du einen weiteren Bissen zu dir
nimmst. "Tut mir leid...ich habe morgen Früh einen wichtigen
geschäftlichen Termin, den ich unbedingt wahrnehmen muss !"
"Oh !", stöhnt der sympathische Lord enttäuscht.
Weiter...
Du beschliesst es dir in der gemütlichen Sesselecke bequem zu
machen. Entspannt streckst du deine Beine aus und atmest tief aus.
Es tut verdammt gut mal wieder zu sitzen. Einfach mal die Seele
baumeln lassen - selbst wenn es nur für ein paar mickrige Sekunden
sind. Nach einigen Minuten aber kämpfst du gegen die aufkommende
Müdigkeit und das klappern der Augen an und du beschliesst schnell
aufzustehen. Es wäre wohl ziemlich peinlich hier einfach so
einzupennen. Was sollte dieser, wohl stinkreiche Lord, von dir
denken, wenn er in den Empfangsaal hinein kommt und dich da ratzen
sieht ? Deine müdigkeit verfliegt urplötzlich, als ein lauter Gong
durch den Empfangsaal schallt. Einen Herzschlag später wird dir klar,
dass das die Hausschelle gewesen sein muss. Aber moment: dieses
Anwesen besitzt doch gar keine Hausschelle, sondern nur einen
Klopfer !!! Du beschliest der Sache auf den Grund zu gehen und gehst
durch den Flur hindurch auf die Eingangstür zu. Kurz davor hörst
du wieder diesen ohrenbetäubenden Gong durch das ganze Haus
erklingen ! Eine Gänsehaut bildet sich auf deinen Rücken, als
anschliessend auch noch der Klopfer betätigt wird !!!
Dreimal - laut pochend - wie der Herzschlag des Hauses !!! Langsam
bewegt sich deine Hand in Richtung des Türknaufes. Die Angeln ächtzen
laut, als du die Tür öffnest. Du spähst durch einen kleinen Spalt
nach draussen, aber du kannst nichts weiter als völlige Dunkelheit
erkennen. Du lauscht nach draussen, aber du hörst nur den Regen und
seine prasselnden Geräusche. "VERSCHWINDE SOLANGE DU NOCH KANNST !",
schreit man dir plötzlich in`s Gesicht und du fällst vor Schreck nach
hinten. Mit einem leisen aufschrei stemmst du dich von der Sesselecke
hoch und reibst dir entsetzt die Augen. Nein, der Butler ist noch
nicht zurück. Du musst für ein paar Sekunden eingenickt sein ! "Scheisse",
stöhnst du ängstlich. Fast zeitgleich mit deinem Fluchen öffnet sich
die nördliche Tür und der Butler sowie ein grosser Mann betreten den
Empfangsaal.
Weiter...
Mit dem grossen Schlüsselbund in deiner Hand näherst du dich der
Gefängnistür des Mädchens.
"NEEEEEEIN !", schreit der Mann wie wild und lässt mehrmals seinen
Kopf an die Gitterstäbe rasen. "DAS DARFST DU NICHT ! SCHLANGE !
BERECHNEND ! NEIN, BEFREIE MICH ! HÖRE NICHT AUF SIE ! NICHT
BEFREIEN ! Nein, nein , nein, nein, nein..."
Immer leiser wird der Mann bis er schliesslich weinend in sich
zusammenfällt.
"Befreie mich bitte ! Anschliessend werden wir ihn auch befreien !
Wir werden ihn hier nicht zurücklassen.", flüstert das Mädchen
dir zu.
"...nein...nein...bitte...nein...", heult der Mann.
Du musst kräftig schlucken. Was wirst du tun ?
Du bleibst bei deiner Entscheidung und befreist das Mädchen !
Du änderst deine Meinung und befreist den Mann !
Du legst den Schlüsselbund zurück und willst schnell abhauen !
"Mundet es Ihnen ?", fragt dich Lord Humphrey freundlich.
"Ja, danke.", sprichst du und wischt dir den Schweiss von der
Stirn. Es ist seltsam warm im Esszimmer geworden.
"Treiben Sie Sport, mein Freund ?"
Etwas verdutzt über die Themen die ein steinreicher Lord wie dein
Gegenüber so auf Lager hat bejahst du.
"Was machen Sie ?"
"Ich bin Kampfsportler !", antwortest du lächelnd.
"So ?", ist der Lord leicht erstaunt. Anscheinend hat er mit dieser
Antwort nicht gerechnet. Du wischt dir abermals mit deinen Handrücken
den Schweiss von der Stirn. Du scheinst extrem übermüdet zu sein, denn
dein Körper sendet dir die ersten anzeichen dafür !
Neugierig blickt dich Humphrey an. Er scheint bemerkt zu haben das
mit dir was nicht stimmt.
"Geht es Ihnen nicht gut ? Sie sehen so blass aus ?", hörst du seine
Stimme wie aus einem Tunnel erklingen.
"Ich...ich weiss nicht. Ich...", stotterst du als deine Umgebung zu
schwanken beginnt. Mit den Händen stützt du dich an der Tischkante
ab und versuchst aufzustehen, aber deine Beine fühlen sich wie
Gummi an. Erschöpft plumpst du wieder in deinen Stuhl.
"Das tut mir leid. Schlägt ihnen unser Essen vielleicht auf den
Magen ? Ha, ha, ha...", wie ein drohender Donner peitscht das lachen des
Lord`s durch das Esszimmer.
"Ich...Sie...ich...", stammelst du wütend. Dann wird deine Umgebung
schwarz und du sackst nach hinten.
Weiter...
Schon bald hast du dein Bananasplit-Eis bekommen und machst dich
mit deinem kleinen Löffel daran die Banane auszuhöhlen. Sie Sahne
ist gut, dafür schmeckt aber das Vanilleeis reichlich bitter. Du
beschliesst die Banane gar nicht erst zu probieren...!
Lord Humphrey dagegen scheint von seinem bestellten Obst-Salat
regelrecht begeistert zu sein.
"Wohnen Sie schon lange hier ?", beginnst du diesesmal das Gespräch.
"Nun, wie Sie unschwer bemerkt haben werden, hat dieses Gebäude schon
einige Jahre auf den Buckel !"
"Ja, das war nicht zu übersehen..."
"Meine Vorfahren, und die Vorfahren meiner Vorfahren haben hier bereits
gelebt. Dieses Haus ist voller erinnerungen !", spricht dein Gegenüber
begeistert.
"Erinnerungen sind was feines...", nuschelst du, während du einen
weiteren Löffel deines Nachtisches dir in den Mund schiebst.
"Ganz richtig. Und erinnerungen sind beständig in einem Anwesen wie
diesen !"
Weiter...
Einen minimalen Augenblick später erscheint auch schon Butler James
mit deiner Nachspeise. Der Obst-Salat sieht frisch aus, auch wenn du
nicht alles Obst identifizieren kannst. Einmal musst du kräftig
würgen, weil du ein Stück deiner verhassten Frucht Kiwi erwischt hast.
Aber alles läuft dezent ab - und Lord Humphrey hat dein würgen
wahrscheinlich als kleinen Hüstler interpretiert.
"Wohnen Sie schon lange hier ?", beginnst du diesesmal das Gespräch.
"Nun, wie Sie unschwer bemerkt haben werden hat dieses Gebäude schon
einige Jahre auf den Buckel !"
"Ja, das war nicht zu übersehen..."
"Meine Vorfahren, und die Vorfahren meiner Vorfahren haben hier bereits
gelebt. Dieses Haus ist voller erinnerungen !", spricht dein Gegenüber
begeistert.
"Erinnerungen sind was feines...", nuschelst du, während du einen
weiteren Löffel deines Nachtisches dir in den Mund schiebst.
"Ganz richtig. Und erinnerungen sind beständig in einem Anwesen wie
diesen !"
Weiter...
Nur einen winzigen Augenblick später hast du die Putenpastete vor
deiner Nase. Das das ganze aber eine Pastete sein soll ? Nun, vielleicht
schmeckt es ja besser als es aussieht. Und tatsächlich: nicht schlecht,
Herr Specht ! Aber bereits nach dem zweiten Bissen bemerkst du einen
seltsamen, geradezu metallischen Nachgeschmack. Aber du denkst dir
nichts weiter dabei und geniesst es, dass du endlich mal wieder was
festes in deinen Magen bekommst.
"Wissen Sie...", beginnt der Lord abermals das Gespräch. "Ich
selbst verstehe nicht viel von Autos."
"Das ist schade.", antwortest du mit vollem Mund.
"Aber ich werde gleich morgen früh einen Mechaniker hier raus kommen
lassen, der sich Ihren Wagen mal ansehen soll. Die Kosten übernehme
natürlich ich...", spricht Lord Humphrey und grinst breit.
"Sehr freundlich !", freust du dich ehrlich. "Aber eigentlich ist das
nicht nötig. Wenn Sie mich telefonieren lassen rufe ich mir ein Taxi
und werde noch heute..."
"Aber nein !", ist dein Gegenüber empört. "Sie sind heute mein Gast.
Ich werde ein Zimmer für Sie einrichten lassen. Schlafen Sie sich
in Ruhe aus und morgen, bevor Sie wach sind, ist Ihr Wagen bereits
repariert. Das verspreche ich Ihnen !"
Du schüttelst leicht den Kopf während du einen weiteren Bissen zu dir
nimmst. "Tut mir leid...ich habe morgen Früh einen wichtigen
geschäftlichen Termin, den ich unbedingt wahrnehmen muss !"
"Oh !", stöhnt der sympathische Lord enttäuscht.
Weiter...
Du nimmst dir ein rotes Buch aus dem Regal. Obwohl das Buch nur
mittelmässig gross ist, ist es ungewohnt schwer. Es hat vielleicht
150 oder 200 Seiten, aber das Gewicht ist enorm und liegt schwer in der
Hand. Auf dem Buchrücken kannst du in verzerrten Lettern erkennen:
"De Brümston Saga II". Du blätterst ein wenig durch die Seiten und
bleibst schliesslich bei folgenden Zeilen haften:
"Zen !!! Deswegen musst Du Dich beeilen. Du hast keine andere Wahl als
den Spiegel der Wahrheit zu finden und Baphomet zu bezwingen, denn er
wird es sein der Dich mit aller Macht daran hindern wird diesen
Spiegel, der Dich zurückbringen wird, zu finden..."
Du blätterst ein wenig weiter:
" "Kein Wort mehr !", kam die zornige Stimme Gondi`s. "Vergiss nicht
das Du noch eine Aufgabe hast, die wichtiger ist als ein paar Antworten
aus längst verganger Zeit." Zenbar passte es gar nicht das er dermassen
abgewürgt wurde, aber innerlich gab er dem Zauberer recht. Antworten
auf seine Fragen konnte er immer noch finden - nur nicht..."
Gelangweilt blätterst du noch ein paar Seiten vorwärts:
"Aber auch seine goldenen Verzierungen, seine geradezu überwältigende
positive Ausstrahlung konnte die böse Aura nicht übertreffen, die diese
Gestalt wie eine Pestwolke ausstiess. Der Sohn des Soleom erkannte
das ER keinerlei Spiegelbild warf..."
Dieses Buch ist viel zu schwer um ordentlich darin lesen zu können,
denkst du und versuchst herauszubekommen woran das liegt. In den
Anfangsseiten findest du nichts. Aber irgendwo muss es doch etwas
geben, eine Art Gewicht, vielleicht einen versteckten
Briefbeschwerer...! Am ende des Buches wirst du plötzlich fündig.
Die Umschlagsseite wirkt leicht gelblich und unterscheidet sich von
den restlichen Seiten. Irgendetwas ist hier im Umschlag eingearbeitet
worden - vielleicht um es vor einem anderen zu verstecken. Du reist
die gelbliche Seite ab und dahinter erblickst du den Grund, warum dieser
Wälzer mehr in der Hand wiegt als er eigentlich sollte. Ein kleiner
Handspiegel ist im Umschlag des Buches eingearbeitet worden. Seine
reflektierende Fläche ist gerade mal so gross wie deine Handfläche, aber
der Griff scheint aus wertvollen und schwerem Elfenbein gefertigt zu sein.
Vorsichtig nimmst du den Spiegel aus dem Buch und wiegst ihn in Deiner
Hand. Erst da fällt die der kleine Zettel auf, der sich an der Rückseite
der abgerissenen Seite befindet. Du hast schwierigkeiten die Schrift zu
entziffern: "Dies...Spiegel...Wahrheit...brauchen...sinnvoll...gez...und
...Ilusus" ! Mehr kannst du beim besten willen nicht erkennen. Aber
dieser Spiegel ist einfach zu schön als das du ihn hier einfach liegen
lassen solltest, weswegen du ihn in deine hintere Hosentasche
verstaust. Du legst das zefetzte gelbliche Papier zurück in`s Buch
und schliesst die, nun wesentlich leichter gewordene, Lektüre wieder.
Ein schwarzes Buch lesen !
Ein weisses Buch lesen !
Ein gelbliches Buch lesen !
Die Zeit ist um !
Du kramst in deinem Mantel und suchst den Schlüssel den du im
Schuppen gefunden hast. Vielleicht hast du ja dieses mal Glück - und
tatsächlich: er passt ! Du schwingst die Küchentür nach innen und
betritts die nun leere Küche. Die Wärme trifft dich fast wie ein Schlag !
Nach der langen Zeit die du nun in der Kälte dort draussen verbracht
hast, tut die schwüle Luft in dieser immens grossen Küche sehr gut.
Aber trotzdem fällt die der Geruch hier sofort unangenehm auf.
Irgendetwas stinkt hier bestialisch ! An den Kochkünsten von dem
untersetzten Mann, der auf den seltsamen Namen "Bledan" hört, darf man
wirklich zweifeln. Du blickst dich um. Der Topf brodelt weiter vor sich
hin - das Gemüse liegt verstreut auf dem Eichentisch - riesige Töpfe,
Platten und zahlreiches Kochwerkzeug hängt an der Nordwand. Hier
befindet sich eigentlich nichts was du gebrauchen könntest und du
beginnst dich schon zu fragen was dich eigentlich geritten hat ! Einfach
so in eine fremde Küche einzubrechen...aber dann erblickst du das Messer
auf dem Tisch. Der Koch hat es da liegen lassen ! Du überlegst kurz ob
du es vielleicht gebrauchen kannst..aber es ist ohnehin zu riesig, als
das du Platz dafür hättest.
Wenn du es mitnehmen willst musst du 1.
den kleinen Schlüssel und 2. noch einen weiteren Gegenstand deiner
Wahl aus deinem Inventar streichen um Platz zu schaffen ! Nehme
entsprechende Änderungen in Deinem Inventar vor, falls Du das Messer
haben willst ! Anm.v.RainerThieke
Nachdem du deine Entscheidung gemacht hast verlässt du die Küche
wieder, schliesst die Tür hinter dir ab und stehst einmal mehr im kühlen
Regen.
Weiter...
"Ich werde hier gefangen gehalten !", sprichst du auf den älteren Mann
ein.
"Tatsächlich ?", fragt dieser, in dem er das eine Wort unendlich lange
dehnt.
"Ja...ich...ich hatte eine Autopanne hier in der Nähe, bin bis zu diesem
Haus gelaufen und dann..."
"Das tut mir wirklich leid !", hörst du die senile Stimme des Mannes
ein wenig freundlicher. "Verflucht sei dieser Lord und seine Diener !
Mögen sie alle im gleissenden Licht der weissen Magie zugrunde gehen !
Ich bin ebenfalls seit ein paar Hundert Jahren hier gefangen !"
"Seit ein paar Hun..."
"Immer wieder schickt der Lord ein paar seiner Handlanger um mir endlich
den Gar aus zu machen. Aber dieser Raum ist unter meiner Kontrolle !
Die Kraft Gottes und die Kraft Jesu stehen mir in diesen finsteren
Zeiten bei. Ich, der mächtige Gundalf, beherrsche seit jeher die
weisse Magie."
Leicht verwundert reibst du dir deinen Kopf und sagst:
"Das...das ist gut. Glaube ich jedenfalls. Nun, können sie mir vielleicht
weiterhelfen ? Wie komme ich hier wieder raus ?"
"Du musst vorsichtig sein. Begebe Dich nicht unnötig in Gefahr !
Und ich gebe Dir noch einen wichtigen Tipp, mein Sohn:"
"Ja ?", fragst du neugierig.
"Der Hausherr Lord Humphrey ist in wirklichkeit ein Vampir. Du musst
einen Holzpflock direkt in sein Herz rammen. Wenn er stirbt, dann
sind wir alle erlöst !"
"Ich verstehe...", sagst du angewiedert über die Vorstellung jemanden
ein solches Gerät in die Brust rammen zu müssen.
"Nun geh, mein Sohn. Ich bin müde ! Aber bevor Du gehst möchte ich,
dass Du dies hier an Dich nimmst !", grunzt der alte Mann, der sich
noch immer im Schatten des Sessels verbirgt. Plötzlich fliegt etwas
kleines hoch und direkt auf dich zu. Du fängst es auf. Es ist ein
kleines silbernes Kreuz, dass an einer Halskette befestigt wurde.
"Trage dies stets bei Dir ! Und wenn die Zeit gekommen ist, dann
lege es offen auf Deine Handfläche und es wird Dich beschützen !"
"Cool..." , antwortest du. "Vielen dank."
"Lebe wohl !"
Du legst dir die Kette um den Hals, verstaust das Kreuz unter
deinem Mantel und gehst in Richtung der Tür.
Kurz vor ihr blickst du noch einmal zurück. Der Kamin ist
verschwunden ! Auch der Sessel ist fort ! Mit einem mulmigen Gefühl
in der Magengegend öffnest du die Tür und gehst den Gang weiter
entlang.
Weiter...
Du nimmst dir ein in gelbes Leder gebundenes Buch aus dem riesigen
Regal. Es ist nicht besonders gross und du schätzt es auf vielleicht
gerade mal 200 Seiten. Auf dem Buchrücken steht in kleinen Lettern:
"Das Schicksal meiner lieblichen Rose" ! Als Du es irgendwo in der
mitte öffnest, liest du folgende Zeilen:
"Oh, welch ein böses Schwert traf mich tief in meiner Brust. Meine
liebste ward von mir gegangen und wie gross mein Verlangen ist zu
ihr zu gehen kann ich nimmermehr in Worte kleiden. Habt dank,
ihr alle, aber meine Zeit ist gekommen. Was wird jetzt geschehen, da
der zarte Hauch meiner Rose nicht mehr mein Zimmer erfüllt ? Mein Leben,
so voller sinnlosigkeit ohne ihren lieblichen Glanz in meiner kleinen
Hütte. Der Schmerz, der so tief sitzt, mich nimmermehr los lässt.
Musik mich nimmermehr erquicken kann. Essen mich nimmermehr sättigen
kann. Erinnerungen mich nimmermehr trösten können. Erzählungen mich
nimmermehr ablenken können von all dem Schmerz dem ich untertan bin.
Oh, meine Rose, was bist du doch nimmermehr..."
Genervt schlägst du das Buch zu. In der Bewegung es zurück in das
Regal zu stellen hälst du aber inne. Irgendetwas ist aus dem Buch
gefallen ! Ein Brief ? Du blickst auf den Marmorboden. Nein, das ist
ein Zettel ! Du bückst dich und hebst es neugierig auf. Ein Zettel ist
es auch nicht, sondern ein zusammengefalteter Zeitungsartikel. Du
wurschtelst ihn auseinander und sofort fällt dein Blick auf das grosse
Foto oberhalb des Artikels. "Scheisse...", flüsterst du ! Das Haus,
in dem du dich jetzt gerade befindest ist ist dort in monochronem
Schwarz-Weiss abgebildet !!! Als du die dicke Überschrift unter dem Foto
erblickst läuft es dir kalt den Rücken hinunter: "Humphrey Anwesen
über Nacht abgebrannt !". Du kannst dich kaum auf die kleingedruckten
Wörter konzentrieren, die der Überschrift folgen. Aber du versuchst es
krampfhaft:
"...konnte die örtliche Feuerwehr nichts mehr für die Bewohner des
Humphrey Anwesens tun, die sich noch im Hause befanden...Leichen...und"
Du kannst nur Bruchstückhaft die restlichen Buchstaben erkennen, da sie
erblasst sind. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend schiebst
du den Zeitungsartikel zurück in den Liebesroman. War das ein
Fehlartikel ? Ein Fake von einem Redakteur ? Oder dürfte dieses Haus hier
normalerweise gar nicht mehr stehen ?
Ein schwarzes Buch lesen !
Ein weisses Buch lesen !
Ein rotes Buch lesen !
Die Zeit ist um !
Mit dem Schlüsselbund in deiner Hand gehst du auf die Gefängnistür
des Mannes zu.
"JAA, JAAAAA ! BEFREIE MICH ! Ja, los doch ! Los, Los,
Los ! Harr !", grunzt er wie wild.
"Siehe dich bitte vor.", hörst du das Mädchen von gegenüber sagen.
"Ich sagte dir bereits das er unberechenbar bist. Warum befreist du
mich nicht zuerst ? Wenn er handgreiflich werden sollte sind wir
immerhin zu Zweit, nicht wahr ?"
Du hörst wieder diese "Plong"-Geräusche als der Mann seinen Schädel
gegen die Gitterstäbe schlägt. Vielleicht hat sie recht !? Du
hast eigentlich keine lust auf eine Prügelei, wenn dieser Kerl
austicken sollte. Und zu zweit hättet ihr keine probleme ihn zu
überwältigen.
Du bleibst bei deiner Entscheidung und befreist den Mann !
Du entscheidest dich um und befreist erst das Mädchen !
Unentschlossen wirfst du den Schlüsselbund weg und willst den Raum verlassen !
Die Gemälde haben dich neugierig gemacht und so begibst du dich zur
östlichen Wand um dir diese möglichen Meisterwerke einmal genauer zu
betrachten. Schon das erste, ganz links aussen hängende, Bild ist
von unfassbarer detailverliebtheit. Das Mädchen das dort abgebildet
ist - ihr Gesicht ist von atemberaubender Schönheit. Ihre langen
schwarzen Haare fallen ihr in Strähnen in`s Gesicht. Ihre Meeresblauen
Augen blicken nach links, als gäbe es dort etwas interessantes zu
erblicken. Eine süsse Stuppsnase - wundervoll geformte Lippen - ein
kleines Kinn...du schmilzt förmlich dahin. Der Titel des Bildes ist
im unteren Bereich des Rahmens eingraviert. "Lady Humphrey" !
Das Bild des "Lord Humphrey" befindet sich direkt daneben. Er schaut
aber im gegensatz zu seiner Frau ziemlich düster. Dann folgt
ein Gemälde worauf ein riesiger Feuerball abgebildet ist, der sich
kurz vor dem einschlag auf einem Planeten befindet. Betitelt mit
"Planet Amyga Under Attack". Ein recht billig gemaltes Bild ist
das letzte an dieser Wand. Es zeigt einen muskulösen, langhaarigen
Mann, der ein leuchtendes Schwert zum Himmel streckt. Im Hintergrund
befinden sich zwei Drachen, ein blauer und ein roter, die
gegeneinander kämpfen. Betitelt wurde das ganze mit:
"Fortsetzung folgt..." ! Gelangweilt widmest du dich wieder dem ersten
Bild. Dieses Mädchen - ihre unglaubliche ausstrahlung hat der Künstler
gekonnt mit seinen Pinselstrichen eingefangen. Diese unglaublichen
Meeresblauen Augen...wenn sie nur nicht nach rechts schauen würden - dann
könnte man viel mehr von ihnen erkennen. Nach rechts...! Du kommst
leicht in`s grübeln: Haben diese Augen nicht gerade eben nach links
geblickt ? Nein, das kann nicht sein. Du musst dich irren ! Als du die
Tür im Norden aufgehen hörst wendest du dich von den Gemälden ab. Der
Butler betritt wieder den Empfangsaal. Aber diesesmal ist er nicht alleine
sondern wird von einem grossen Mann begleitet. Du wirfst noch einen
letzten Blick über deine Schulter. Das Mädchen schaut nun geradeaus !
Mit einer Gänsehaut auf dem Rücken gehst du auf den Butler und seinen
Begleiter zu.
Weiter...
"Hat es Ihnen geschmeckt, mein Freund ?"
"Grossartig ! Vielen dank !", antwortest du und tupfst dir mit
der Servierte die letzten Reste der Gemüsesuppe vom Kinn.
"James ?"
"Ja, Sir ?
"Das Hauptgericht ?", kommt die Gegenfrage der Gegenfrage.
"Ja, Sir ! Als nächstes hätten wir Putenpastete oder Fleischknödel !",
erklärt der Butler.
"Hmm...", nuschelt Lord Humphrey und streicht sich abermals über
seinen Schnurrbart. "Ich denke, ich hätte gerne die Fleischknödel !"
Du überlegst kurz und sagst dann zu James:
"Ich möchte gerne die Putenpastete !"
"Ich hätte gerne das gleiche wie Lord Humphrey !"
Da du eine bekennende Leseratte bist, brennst du darauf zu erfahren
was für Bücher sich dieser, höchstwahrscheinlich steinreiche, Lord
hingibt. Einhundert, vielleicht sogar zweihundert in Leder gebundene
Bücher befinden sich hier auf diesem Holzregal. Da fällt die Wahl
wirklich schwer ! Das einzige worin sie sich unterscheiden, ist die
Farbe des gebundenen Leders. Es gibt hier Bücher in rot, weiss,
schwarz und gelb ! Sind diese Bücher vielleicht einem bestimmten
Genre zugeordnet ? Wofür könnte dann weiss, schwarz, gelb oder rot
stehen ? Du beschliesst wahllos ein Buch aus einer Farbe heraus
zu suchen.
Achtung ! Du kannst maximal 2 Bücher durchstöbern, bevor die
Zeit um ist und der Butler den Empfangssaal wieder betritt !
Hast Du Dir zwei Bücher angeschaut dann klicke auf den Button
"Die Zeit ist um !" Möchtest Du nur 1 Buch lesen (oder sogar
gar keines) dann kannst Du natürlich frühzeitig auf "Die Zeit ist um"
klicken ! Aber bedenke das Dir für 3 (geschweige denn 4) Bücher keine
Zeit bleibt ! Fair geht vor, nicht vergessen... :-) Anm.v.RainerThieke
Ein schwarzes Buch lesen !
Ein weisses Buch lesen !
Ein gelbes Buch lesen !
Ein rotes Buch lesen !
Die Zeit ist um !
Du nimmst ein schwarzes Buch aus dem Regal. Es ist ein dicker Wälzer,
an dem man normalerweise Wochen drann lesen würde. Auf dem Buchrücken
erkennst du in obskurer Schrift: "Feuer und seine Bedeutung !"
Interessiert öffnest du das Buch ziemlich am anfang und liest folgende
Zeilen:
"...und wenn das Feuer sich ausbreitet, es geradezu lechtzend nach
Nahrung sucht, überkommt einen die Ehrfurcht über dieses allmächtige
Element..."
Du blätterst weiter und liest:
"...hat es doch gerade in der Vergangenheit dazu gedient für Reinheit
zu sorgen. Eine Reinheit die nur dieses Element bringen konnte: die
absolute Zerstörung ! In den Augen der Menschen eine freude, wenn es
im Mittelalter die Hexen auf den Scheiterhaufen verbrannte und somit
Reinheit dem Volke bescherte und..."
Du blätterst noch ein paar hundert Seiten weiter und liest:
"...Feuer gerade bei den Messen eine zeremonielle Bedeutung
zumessen ! Der Ungläubige wurde gekennzeichnet, gebranntmarkt !
Wer nicht in Satans Diensten stand, der musste mit der unbarmherzigen
Reinheit des Höllenfeuers rechnen und..."
Urplötzlich fängt das Buch in deinen Händen Feuer und mit einem
kleinen aufschrei lässt du das Buch fallen. Laut polternd kommt es
auf dem Marmorboden zu fall und bleibt dort liegen. Mit weit aufgerissen
Augen blickst du auf deine Hände. Du hast dich nicht verbrannt !
Glück gehabt ! Du schaust auf das Buch zu deinen Füssen - aber, verdammt
nochmal, es brennt doch gar nicht ! Hast du es dir nur eingebildet ?
Vorsichtig nimmst du den Wälzer wieder an dich und betrachtest es von
allen Seiten. Nein, nichts zu sehen ! Aber es liegt ein leichter Geruch
von Schwefel in der Luft. Was zur Hölle geht hier nur vor sich ? Bist
du denn dermassen übermüdet das du dir solch einen Schwachsinn schon
einbildest ???
Ein weisses Buch lesen !
Ein gelbes Buch lesen !
Ein rotes Buch lesen !
Die Zeit ist um !
Kurze Zeit später serviert dir der Butler die Gemüsesuppe. Sie riecht
ausserordentlich gut und nach dem ersten probieren springen deine
Geschmacksnerven Karussel. Herrlich - Frisch - immer rein damit !
"Also...Sie hatten diese Autopanne ?", beginnt der Lord ein Gespräch
mit dir.
"Ja.", sagst du, während du einen weiteren Löffel voller Suppe in deinen
Mund schiebst. "Mitten in der Fahrt blieb mein Wagen plötzlich stehen.
Und ich bin kein Mechaniker ! Ich bin schon froh, wenn ein Automobil so
halbwegs meinen Befehlen gehorcht und sich in Bewegung setzen kann."
"Ha, ha !", lacht der Lord. "Das ist Pech !"
"Wie wahr...", murmelst du.
Weiter...
Du öffnest die Gefängniszelle des Mädchens und machst eine herausladende
Geste. "Komm schon, Du bist frei !"
"Ich danke Dir !", flüstert sie und betritt den schmalen Gang vor den
Zellen.
"NEIN ! NEEEIIIIIIIIIIIIINNNNN ! NEIN, NEIN, NEIN, NEIN, NARR, NARR,
NARR, NARR !!!", hörst du den Mann wie wild kreischen.
"Okay. Befreien wir ihn ebenfalls.", sagst du zu dem Mädchen. "Aber
sei bitte vorsichtig. Ich möchte nicht das Du verletzt wirst."
Langsam gehst du auf die Gefängniszelle des männlichen Gefangenen
zu.
"NARR. Du bist ein Narr ! Dies ist Dein Ende ! Du bist tot !", faucht
er dich wütend an als du seine Gitterstäbe erreichst.
"Was denn ? Willst Du mir etwa drohen ?", fauchst du zurück und
blickst dem Mann tief in die Augen. Aber der komische Kauz lacht
dich nur aus.
"Tot ! Du bist Tot, Du Narr ! Ja, ja, ja, ja ! Tot ! Dies ist dein
Ende !", zischelt er dir entgegen.
Wütend entgegnest du: "Pass auf was Du sagst. Ich bin immer noch
derjenige der Dich befreien kann. Und wenn Du mich weiter so bedrohst
werde ich es mir ganz schnell überlegt haben !"
"Ich glaube er droht Dir nicht...", hörst du das Mädchen hinter dir
sagen. "Er ist vernünftig. Er wollte dich warnen. Aber Du hast nicht
auf ihn gehört."
"Was sagst Du denn da ?", fragst du und drehst dich um.
Aber es steht kein Mädchen mehr vor dir, sondern eine riesige
Kobraschlange. Zentimeterdicker Schleim gleitet an ihr hinunter.
"SCHLANGE ! HA, HA, Ja, Ja, Ja ! Ich habe es gesagt ! Dämon !
Schlange ! Nein, nein, nein ! Berechnend ! Ich bin nicht irre !
Nein, nein, sie, sie ! HEXE ! SCHLANGE ! Du bist tot ! Dies ist Dein
Ende ! Harr !"
Selbst mit deiner gelernten Selbstverteidigung hast du nicht den Hauch
einer Chance als sich das riesige Ungetüm auf dich stürzt.
Hmm...da hat wohl jemand nicht ganz Kopf-gesteuert gehandelt ! Beim
nächsten Spiel gehst Du vorher besser mal unter die kalte Dusche ! Und dabei
war dieses Mädchen noch nicht einmal attraktiv...also
wirklich !!! ;-) Anm.v.RainerThieke
Ende !
"Wunderbar !", freut sich Lord Humphrey, klatscht in seine Hände und
reibt sie sich langsam. "Sie machen mir damit eine grosse Freude ! James ?"
"Ja, Sir ?", fragt der Butler, mit erneuter regungsloser Miene.
"Ist das Esszimmer eingerichtet ?"
"Ja, Sir."
"Dann lasst uns gehen !"
Weiter...
Kurze Zeit später serviert dir James die bläuliche Fischsuppe.
Sie sieht genauso schrecklich aus wie sie riecht, aber da du Hunger hast
nimmst du einen Löffel von der Brühe. Das dein Magen nicht augenblicklich
rebbelliert kommt einem Wunder gleich ! Scheusslich penetrant schmeckt
die Suppe nach...Fisch eben !
"Also...Sie hatten diese Autopanne ?", beginnt der Lord ein Gespräch
mit dir.
"Ja.", sagst du, während du einen weiteren Löffel voller Suppe in deinen
Mund schiebst. "Mitten in der Fahrt blieb mein Wagen plötzlich stehen.
Und ich bin kein Mechaniker ! Ich bin schon froh, wenn ein Automobil so
halbwegs meinen Befehlen gehorcht und sich in Bewegung setzen kann."
"Ha, ha !", lacht der Lord. "Das ist Pech !"
"Wie wahr...", murmelst du.
Weiter...
"Ich bin ein Freund des Hausherren und wollte Sie besuchen kommen !",
antwortest du mit neutraler Stimme.
"Tatsächlich ?", fragt der alte Mann, der sich noch immer im
Schatten seines Sessels verborgen hält. Ein heiseres Lachen erklingt
durch den Raum. "Du bist nicht der erste Handlanger von Lord Humphrey,
der versucht mich zu vernichten ! Aber ich verrate Dir etwas: Die
Schwarze Magie wird niemals über die der weissen siegen ! Niemals !!!
Ihr Dämonen werdet mich niemals kriegen, im Namen Jesu !"
Du überlegst kurz und plötzlich wird dir bewusst das du einen Fehler
begangen hast !
"Nein...ich...ich meinte...ich bin KEIN Freund des Hausherren ! In
wirklichkeit bin ich hier gefang...", stotterst du, aber als dir
plötzlich die Stimme versagt weisst du das du deine Lügen nun mit dem
Leben bezahlen musst.
"Stirb, Dämon ! Spüre meine christliche Magie !!!", schreit der alte
wütend. Du spürst wie erst deine Arme und anschliessend deine Beine sich
laut brechen. Du wirst an die östliche Wand geschleudert und verlierst
das Bewusstsein...und wenige Sekunden später verlierst du auch dein Leben !
Das letzte was du zu hören bekommst ist die krächtzende Stimme des alten
Mannes, wie er brüllt: "Ha ! Ein weiterer Dämon des Lord Humphrey
vernichtet !"
Ich liebe Happy-End`s in denen das Gute siegt ! :-) Anm.v.RainerThieke
Ende !
Die Tür ist zu deinem Glück nicht abgeschlossen. So leise wie möglich
öffnest du sie. Nachdem du den Raum betreten hast schliesst du sie
leise hinter dir.
"Hurra ! Ein Besucher !", kommt dir eine männliche Stimme an die Ohren
noch bevor du überhaupt die Möglichkeit hast dich umzusehen.
"Endlich ! Ja ! Ja ! JA ! JAAA !", schreit die männliche Stimme und
kurz darauf hörst du ein dreifaches "plong".
Verstört schaust du dich um. Zwei mit dicken Eisenstäben versehene
Zellen befinden sich zu deiner Linken. In der ganz links aussen erkennst
du ein junges, vielleicht 17 Jahre altes Mädchen, in einem verschmutzten
Kleid. Sie sitzt auf dem kalten Steinboden, hat ihre Beine an sich
gewinkelt und schaut dich ängstlich an. Die Zelle ganz rechts aussen wird
von einem Mann bewohnt. Er scheint in deinem Alter zu sein.
"Ein Besucher ! Ja, ja, ja, ja , ja. Hurra !", schreit er wie wild und
strahlt über`s ganze Gesicht. Er trägt nur ein paar verschmutzte
Lumpen, steht an seiner Zellentür und hat beide Hände um zwei Gitterstäbe
gekrallt.
"Mann ! Du, Hey ! Befreie mich ! Komm schon ! Du ! Hey !", kreischt er.
"Beruhige Dich.", zischt du ihm wütend zu. Verdammt, er soll doch nicht
gleich das ganze Haus drarauf aufmerksam machen das du hier bist !
Kurz darauf hörst du wieder dieses dreifache "Plong"-Geräusch und weisst
nun woher es seinen Ursprung hat. Der Mann macht diese Geräusche in
dem er ab und an mal seinen Kopf gegen die Gitter schlägt.
Dir wird es zu Bunt und du verschwindest von hier !
Du bleibst und verwickelst die beiden in ein Gespräch !
HEY DU ! Ja, genau DU !!! Verrate mir mal was Du hier unten zu
suchen hast ? Hmpf - keine faulen Ausreden ! Du hast durch dieses
HTML-Dokument geschmökert um noch einige versteckte Passagen lesen
zu können, richtig ? Schäm Dich ! Das ist nicht der eigentliche Sinn
des Spieles ! ;-) Anm.v.RainerThieke !
Ich gelobe Besserung !